Love & Friendship (2016, IRL), Dauer: 1:29h
Nachdem Gerüchte über eine verhängnisvolle Affäre mit einem verheirateten Mann überhandnehmen, zieht sich die verwitwete Lady Susan Vernon (Kate Beckinsale) auf den Landsitz ihres Schwagers Charles Vernon (Justin Edwards) zurück. Die clevere, wie bezaubernde Lady Susan fackelt nicht lange: Sie möchte einen wohlhabenden Ehemann für sich und hat dabei schon jemanden ins Auge gefasst. Den überaus gutaussehenden Bruder ihrer verhassten Schwägerin Catherine (Emma Greenwell), Reginald DeCourcy (Xavier Samuel). Doch dann droht ausgerechnet Lady Susans lästige Tochter Frederica (Morfydd Clark), die Pläne ihrer durchtriebenen Mutter zu durchkreuzen. Die beste Lösung scheint, auch für sie einen annehmbaren Heiratspartner zu finden. Zum Glück hat Lady Susan in Alicia Johnson (Chloë Sevigny) eine Verbündete, die ihr loyal zur Seite steht, obwohl deren Ehemann (Stephen Fry) Lady Susan längst Hausverbot erteilt hat.
Mit Kate Beckinsale (“Aviator”), Chloë Sevigny (“Mr. Nice”) und Xavier Samuel („Tage am Strand“) u.v.m. ist „Love & Friendship“ hochkarätig besetzt. Der sorgfältig und wunderschön ausgestattete Film basiert auf Jane Austens Briefroman „Lady Susan“. Regisseur Whit Stillman ist unter dem Titel „Love & Friendship“ eine frische, witzige und pointierte Jane-Austen-Verfilmung gelungen, die Fans und Jane-Austen-Neulinge gleichermaßen begeistern wird.
Der große Reiz an der Verfilmung eines frühen (und nicht beendeten) Jane-Austen-Romans, der die kluge und aufgeschlossene Lady Susan Vernon zeigt, war die Hoffnung einen neuen Austen-Band auf das Regal ihrer großen, reifen Arbeiten zu stellen – wenn auch in Filmform. Ihr jugendlicher Roman ist reich an Witz, obgleich er noch in Briefform geschrieben wurde.
Kate Beckinsale etablierte sich früh in klassischen und literarischen Verfilmungen als Schauspielerin, einige davon mit Austen-Bezug. Noch während des Studiums in Oxford spielte sie neben Robert Sean Leonard als "Hero" in Kenneth Branagh Version von "Much Ado About Nothing". Sie gewann auch die Titelrolle in der viel renommierten britischen Serienverfilmung von Jane Austens "Emma". Besondere Erwähnung für ihre Leistung erlangte sie in John Schlesingers Version des Emma-Update, Cold Comfort Farm.
Jane Austen (1775-1817) war dem Lesepublikum zu Lebzeiten weitgehend unbekannt, da sie nur vier Bücher veröffentlichte und diejenigen anonym. Ihre komischen Romane über Liebe unter dem Landadel führte zur einer zunehmenden Popularität im Laufe der nächsten zwei Jahrhunderte. Zu ihren bekanntesten Werken gehören "Pride & Prejudice - Stolz und Vorurteil" sowie "Sense And Sensibility - Sinn und Sinnlichkeit".